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Ja, ich bin ein Trekkie! Und als ich erfuhr, dass eine Schauspielerin meiner Lieblingsserie „Star Trek: The Next Generation“ zur Comic Con Germany in Stuttgart kommen würde, war klar: Ich brauche ein Star Trek Cosplay! Wieso meine Uniform nicht bis ins Letzte authentisch ist, erfahrt ihr in diesem Blogpost. Außerdem verrate ich euch noch, welches Utensil ihr auf gar keinen Fall vergessen dürft, wenn ihr auswärts Fotos von euren selbst genähten Kostümen oder Klamotten machen wollt. Energie!
Letzte Woche habe ich euch ja schon unser Cosplay für den ersten Tag der Comic Convention in Stuttgart gezeigt. Für den Sonntag habe ich mir ein Star Trek Kleid genäht. Eigentlich sollte es eine authentische Uniform werden: ein Skant. Der Begriff Skant setzt sich aus den Worten „skirt“ und „pants“, also „Rock“ und „Hose“ zusammen. Die Macher von Star Trek TNG hatten sich überlegt, dass im 24. Jahrhundert eine völlige Gleichheit zwischen den Geschlechtern herrschen würde. Deshalb könnten sowohl Männer als auch Frauen diese besondere Uniform tragen. Leider war die Welt wohl doch noch nicht bereit für das gewagte Kleidungsstück und so sind die Besatzungsmitglieder der USS Enterprise NCC-1701-D doch lieber in ihren coolen Jumpsuit geschlüpft. Gerade für die Damen waren die Skants aber auch ultrakurz…
Bei der Recherche für mein Cosplay habe ich spaßeshalber mal „Star Trek Skant Schnittmuster“ bei Google eingegeben und siehe da: es gibt tatsächlich ein authentisches Schnittmuster! Der Macher des Selbigen ersteigert original Kostüme von Fernsehserien und analysiert diese genauestens, um perfekte Schnittmuster zu erstellen. Ich hab das Schnittmuster natürlich sofort aus den USA bestellt, ohne auf die Lieferzeit zu achten. In der Bestellbestätigung war dann eine Lieferzeit von bis zu 5 Wochen angegeben. Ganz schön knapp, denn die Comic Con war von dort aus schon in 4 Wochen…
Es hat aber zum Glück alles geklappt und als wir ein paar Tage vor der Comic Con vom Urlaub kamen, haben mein Schnittmuster und der passende Stoff schon auf mich gewartet. Ich habe übrigens Romanitjersey verwendet. Allerdings ist der Schnitt ziemlich raffiniert, mit einem eingebauten Sichtschutz-Unterhöschen und ganz verrückten nahtverdeckten Reißverschlüssen. Das war mir dann zeitlich doch etwas zu heikel und ich habe lieber ein „normales“ Kleid genäht. Normalerweise hat das Skant (oder der Skant??) vorne und hinten eine Art Schlitz dort wo der farbige über dem schwarzen Stoff liegt. Deshalb – und wegen der Kürze des Skants – gibt es im inneren auch diese lustige Unterhosenkonstruktion. Ich habe einfach das farbige Vorderteil im Bruch zugeschnitten und alle Nähte bis unten zusammengenäht. Durch meine zwuckeligen 1,59 m Körpergröße ist mein Kleidchen zum Glück auch nicht allzu kurz geworden. Mit der Orginal Skant-Länge hätte ich mich Oberschenkeltechnisch glaube ich nicht soooooo wohl gefühlt :D Marina Sirtis, die Star Trek Schauspielerin, die auf der Convention zu Gast war, hat das Skant übrigens als „Cosmic Cheerleader Outfit“ bezeichnet :D
Der obere Teil der Uniform ist durch die zahlreichen aufeinandertreffenden Nähte und Paspeln ein bisschen tricky. Aber das Gefummel hat sich gelohnt, denn schon beim Nähen der ersten Paspel kam absolutes Star Trek Feeling auf.
Ich bin übrigens mal wieder erst mitten in der Nacht „fertig“ geworden. Das scheint zur Tradition zu werden… Die allerletzten Handstiche habe ich im Auto auf dem Weg nach Stuttgart gemacht :D
Die Rangabzeichen und den Kommunikator haben wir übrigens 3D-gedruckt, geschliffen und mit Acrylfarbe lackiert. Befestigt werden sie mit Magneten.
Auf der Comic Con habe ich dann noch dieses tolle Buch als Hilfe für zukünftige Star Trek Cosplays gefunden:
Ach ja, ich wollte euch ja noch verraten, welches Utensil ihr auf gar keinen Fall vergessen dürft, wenn ihr auswärts Fotos von euren selbst genähten Kostümen oder Klamotten machen wollt… Ich sag nur eins: Fusselrolle!! Ich hatte meine nämlich vergessen und beim Bearbeiten der Fotos sah das dann so aus (jeder Punkt ist ein weggestempelter weißer Fussel…):
Puhh, heute bin ich ganz schön spät dran. Aber natürlich hüpfe ich trotzdem noch schnell in Warpgeschwindigkeit rüber zu Du für Dich am Donnerstag und Sew La La.
8 Comments
Elsa
Die Arbeit hat sich wirklich gelohnt! Es sieht so cool aus! Die Paspeln treffen ja perfekt auf einander. Echt klasse!
Liebe Grüße
Elsa
Kirsten
Liebe Elsa,
vielen Dank! Bei solchen Arbeiten lohnt es sich wirklich, vorher sehr sorgfältig zu heften :)
Liebe Grüße
Kirsten
Nria
Oh, wie cool! Mit Sandalen sieht die Uniform schon etwas ungewohnt aus *gg*
Als ich meine TOS-Uniform genäht habe, habe ich den Rock auch ein paar Zentimeter länger gemacht, muss ich gestehen :D (ok, und ich bin noch etwas kleiner als du, da wäre es ohnehin nicht GANZ so kurz geworden wie im Original, aber auch nicht wirklich lang …)
Die 3D-gedruckten Details sind auch eine interessante Idee, da wäre ich gar nicht drauf gekommen. Und das Buch habe ich auch!
Kirsten
Liebe Nria,
danke schön! Ja, die Sandalen sind natürlich ungewohnt :D Aber nachdem ich am Vortag als Arale mit dicken Tennissocken und Chucks so geschwitzt habe, konnte ich die Stiefel am nächsten Tag einfach nicht anziehen :D Das Skant werde ich auf jeden Fall nochmal richtig nähen, da kommen dann auch das passende Schuhwerk und ein Phaser dazu. Für Veranstaltungen wie Comic Cons muss ich mir aber unbedingt noch eine Taschen-Lösung überlegen, denn die schicke Handtasche hat ja auch nicht wirklich gepasst :D In der Serie haben sie ja leider keine Taschen, ich frag mich, wo die ihre Taschentücher hinstecken. Oder gibt es im 24. Jahrhundert keinen Schnupfen mehr?
Ihr habt übrigens einen ganz tollen Blog, bin gleich mal ne Stunde hängen geblieben!! Der 3D-Druck ist wirklich eine tolle Erfindung, vor allem für Cosplay-Details oder nerdige Deko für zuhause…
Viele liebe Grüße
Kirsten
Nria
Danke! Bzgl. Taschen: Ich kann mich an ein paar Gelegenheiten erinnern, in denen Sternenflottenangehörige Taschen verwenden (hauptsächlich, wenn sie bestimmte Ausrüstung auf Außenmissionen mitnehmen). Hier sieht man ein paar Beispiele: https://scifi.stackexchange.com/questions/86827/how-do-people-carry-things-in-star-trek-tng (runterscrollen, da gibts einige Screenshots). Solche neutralen, funktionalen Taschen wie im Startbeitrag fände ich aber auch sehr passend – nur alltägliche Frauenhandtaschen sind eher ein Stilbruch.
Kirsten
Ja, der Artikel ist gut, den hatte ich auch schon gefunden :)
Ulrike alias @naehmatode
Ich verneige mich in Ehrfurcht… Soooooooooooooo geil! Auch als sehr überzeugter Trekkie (unsere – natürlich schwarze – Katze heißt Nyota :-D) würde ich mir bestimmt nicht die Mühe machen, für ein oder zwei Tragegelegenheiten so ein aufwändiges Kostüm zu nähen. Umso mehr bewundere ich Dein Werk!!! Aus vollem Herzen: Live long & prosper!
Kirsten
Liebe Ulrike!
Das ist ja mal ein Kompliment! Vielen lieben Dank dafür :)
Klar, es ist aufwändig und schade, dass man es dann nur ein paar Mal trägt. Vor allem weil es tatsächlich auch superbequem ist! Aber wir haben es jetzt auf einer Schneiderpuppe als Deko stehen und es erfreut uns jeden Tag :D
Eure Katze hat ja einen tollen Namen :)
Piece and long life!!