Puhh, ganz schön viel Zeit ist schon vergangen seit meinem Artikel über mein shoppingfreies Jahr. Etwas mehr als 4 Monate ist 2018 nun alt und ich komme ganz gut voran mit meinem Projekt Kleiderschrank. Trotzdem muss ich etwas beichten. Aber dazu später mehr. Außerdem zeige ich euch mein neues Shirt.
Aber erst einmal möchte ich gerne Lisas Monatsfrage beantworten: Worauf bin ich stolz? Lisa ist aus gegebenem Anlass in ihrem Mai-Beitrag für DIY don’t Buy übrigens etwas vom Thema abgewichen. Er dreht sich um manchmal seltsame und blöde Kritik, die sie bekommt, seit dem sie öffentlich darüber spricht, nachhaltiger leben zu wollen. Ich teile ihre Meinung zu diesem Thema und kann euch ihren Artikel nur ans Herz legen.
Darauf bin ich stolz
Mittlerweile habe ich das mit dem Ausmisten schon echt gut drauf! Ich hatte ja berichtet, dass es mir sehr schwer fällt, mich von ehemals ( oder vermeintlich ) geliebten Kleidungsstücken zu trennen. Von dieser Einstellung konnte ich mich ein ganz großes Stück lösen. Ich kann mir nun sagen, dass ein Kleidungsstück wirklich toll ist, aber einfach in eine andere Zeit gehörte. Sicher gibt es auch irgendwo ein Foto, auf dem ich es trage. So werde ich mich beim Stöbern in alten Fotos immer mal wieder zurück erinnern können, wie toll dieses Kleidungsstück für mich damals war. Aufgehoben habe ich nur noch wirklich einzigartige Dinge, wie zum Beispiel mein Abi-Shirt. Diese leben aber nun nicht mehr in meinem Kleiderschrank, sondern in der Erinnerungs-Kiste zusammen mit den Briefen meiner vielen Brieffreund*innen aus der Prä-Internet-Zeit ( 90er ) und kitschigen Geschenken der Ex-Freunde :D Außer meinem Brautkleid, das hängt weiterhin im Kleiderschrank. Wenn ich irgendwann mal ein größeres Nähzimmer habe ( träum ), wird es dort als Deko an eine Schaufensterpuppe kommen.
Außerdem bin ich stolz darauf, in den ersten 4 Monaten des Jahres tatsächlich fast nichts gekauft haben. Mit einer Ausnahme. Und damit zu meiner Beichte:
Die Beichte
Für einen kurzfristigen Trip nach Prag habe ich unbedingt eine luftige Hose gebraucht, da meine dünne Sommer-Jeans leider gerade den Geist aufgibt. Ansonsten hatte ich nur noch schicke dünne Hosen ( aus Buchhändler-Zeiten ) oder strandmäßige Hosen im Kleiderschrank. Beides unpassend für einen Städtetrip. Zumindest für mich. Also habe ich mir eine dünne Hose in Jeans-Optik gekauft. Ihr könnt sie übrigens hier auf den Fotos bewundern.
Die Hose hat ihren Zweck erfüllt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Die große Lust aufs Shoppen hat sie mir nicht gebracht. Da sie nicht hundertprozentig gut sitzt und daher nicht so bequem ist, wie ich sie mir ausgemalt hatte, hat mein Ausrutscher mir etwas ganz anderes beschert: Den Ehrgeiz, die perfekte Hose für meinen Hintern zu schneidern :D
Herausforderungen und Versuchungen
Da ich nicht nur meinen Kleiderschrank, sondern mein gesamtes Hab und Gut ausmisten möchte, mussten auch digitale Inhalte dran glauben. Ich habe fast alle Newsletter, die ich so per E-Mail bekommen habe, abgemeldet. Kaum zu glauben, was sich da so angesammelt hatte. Die führen mich also nicht mehr in Versuchung. Da ich auch nicht so oft in die Stadt und damit in Bekleidungsgeschäfte komme, droht von dort auch keine Gefahr. Als ich noch in der Stadt gearbeitet habe, hat es mich in der Mittagspause öfter mal auf die Shopping-Meile gezogen und die ein oder andere „Belohnungs-Klamotte“ ist mit nach Hause gewandert. Zur Zeit lässt mich der ganze Mode-Zirkus aber relativ kalt und Kataloge und Co. nutze ich eher auf der Suche nach Näh-Inspiration. Da mich die Shopping-Lust aber schon immer nur phasenweise überfiel, muss das natürlich nicht so bleiben und ich bin gespannt, was der Rest des Jahres noch so bringt.
Neue handgemachte Kleidungsstücke
Sechs neue handgemachte Kleidungsstücke habe ich euch in 2018 schon gezeigt: drei Oberteile, zwei Kleider und ein Schal. Außer dem Mustermix-Pulli und dem Häschen-Kleid alles grau in grau… Meine Sommergarderobe braucht dringend ein paar fröhliche Farben!
Fledermaus-Sweater mit Leomuster
Luftiges Shirt mit Ethno-Muster
Nähpläne für den Sommer
Meine bestehende Sommergarderobe sieht ziemlich traurig aus. Da musste ich sehr viel aussortieren, das kaputt war. Am dringendsten brauche ich kurze Hosen. Mir schweben luftige Leinenshorts vor. Außerdem möchte ich das Kimono Tee von Maria Denmark mal aus Viskose-Webware ausprobieren. Dann habe ich noch zwei fast fertige Sommerkleider auf meiner UFO-Liste, die ich hoffentlich endlich mal fertig bekomme. Und zu guter Letzt habe ich schon seit letztem Sommer zwei tolle Viskose-Jerseys im Stoffregal liegen, aus denen eventuell ein Kleid und ein Overall oder Zweiteiler werden sollen. Das sind ganz schön ambitionierte Pläne und ich werde sicherlich nicht mehr alles schaffen…
Das heutige Shirt
Der neuste Bewohner meines Kleiderschrankes ist das Shirt, das ich euch heute zeige. Es ist – wie kann es auch anders sein – mal wieder aus dem Legera-Schnitt entstanden. Ich habe ein bisschen experimentiert und zum grauen Sommersweat einen Jacquard Dekostoff kombiniert. Den hatte ich vor Jahren auf dem Stoffmarkt gefunden und wollte eigentlich eine Tasche daraus nähen. Ein Stückchen habe ich noch übrig, vielleicht entsteht irgendwann die passende Tasche zum Shirt.
Die Fotos sind wieder in Prag entstanden, dieses Mal in den Straßen des Viertels, in dem wir gewohnt haben. Es ist etwas abseits von dem ganzen Touristen-Rummel und es gibt eine Menge toller Häuser dort zu sehen. Ein bisschen kann man es auf den Fotos erahnen, es gibt viele bunte Fassaden. Aber dazu haben wir noch eine andere Fotostrecke gemacht, die gibts dann nächste Woche.
Nach getaner „Arbeit“ gab es einen sehr leckeren hausgemachten Burger. Essen kann man in Tschechien wirklich richtig gut! Dazu haben wir uns ein „Lemon Beer“ bestellt: Bier mit echtem Zitronensaft und etwas Zucker. Ich sage euch, dagegen kann jedes Radler abstinken! Ja, auch Bier trinken kann man in Tschechien gut :D
Schnittmuster: Oversize-Shirt Legera von Elsterglück
Verlinkt bei: RUMS, Unser Shoppingfreies Jahr 2018 und DIY don’t Buy
Fotos: Jordi Böhme López