Beim Keller ausmisten ist mir eine weiße Jeans in die Hände gefallen, die mir leider so gar nicht mehr passt. Das ist aber nicht schlimm, denn weiße Hosen sind eh nicht so mein Ding. Dauernd muss man aufpassen, dass man sich nicht verkleckert und schlank machen sie ja auch nicht gerade. Aber zum wegschmeißen war sie mir zu schade. Richtig schöner dicker Denim, ganz ohne Elastan. Da muss man doch was mit anfangen können. Ja, kann man! Erst mal habe ich die Hose in Stücke geschnitten. Diese durften dann gefaltet, gewickelt, geknautscht, mit Gummis und Schnüren umwickelt und mit Wäscheklammern festgehalten ein blaues Färbebad nehmen. Herausgekommen sind sie mit interessanten tiefblauen Mustern, der Jeansstoff hat die Farbe total gut angenommen.
Wenn ich ausgehe trage ich ungern eine große Handtasche mit meinem halben Hausstand mit mir rum. Da reicht mir ein kleines Umhängetäschchen für mein Handy, Taschentücher und Geld. Für so ein Täschchen haben die Hosenbeine gerade gereicht.
Es ist im Prinzip ein großer Geldbeutel mit einem langen Riemen zum Umhängen. So trage ich meine Taschen am liebsten, normale Handtaschen mit kurzem Riemen rutschen immer so doof von der Schulter. An der Naht am „Boden“ der Tasche habe ich ein paar Falten gelegt, dass sie etwas mehr Volumen bekommt und interessanter aussieht. Geschlossen wird sie mit einem einfachen Magnetverschluss.
Da mir bei gekauften Taschen innen immer Unterteilungen fehlen und ich beim Ausgehen selten meinen ganzen Geldbeutel mitnehmen möchte, habe ich das Innenfutter so gestaltet, dass ich ein Handyfach und zwei Reißverschlussfächer habe. So sind Handy, Geld und Haustürschlüssel getrennt voneinander sicher verpackt und ich muss nicht wühlen, wenn ich etwas brauche.
Den Trageriemen habe ich auch aus dem gefärbten Denim genäht und – da ich leider keine Metallringe oder ähnliches da hatte, Spontanprojekt halt – mithilfe von Schlaufen an der Tasche befestigt.
Da ich das gesamte Innenleben des Täschchens mit Bügelvlies verstärkt habe, hatte meine Nähmaschine ganz schön was zu tun :) Aber ein paar Schichten Jeans, Baumwollstoff und Bügelvlies sind Gott sein Dank kein Problem gewesen ( bisher hat sie noch nie so viele Schichten nähen müssen – wir sind noch am Kennenlernen).
Die ultrascharfe Zitrone mit Sonnenbrille, Kussmund und Madonna-Locke hat übrigens keinen tieferen Sinn außer ultrascharf auszusehen :D (Ok, ich gebs zu, sie kaschiert auch ein Löchlein, das ich gepiekst hatte, um den Magnetverschluss anzubringen – an der Außenseite, sehr sinnvoll…)
Schnittmuster habe ich übrigens keins verwendet, ich habe mich grob an einer gekauften Tasche orientiert und einfach ein bisschen rumprobiert.
Ich hoffe, ich finde noch mehr solcher Schätze für Upcycling-Projekte. Ich finde es schön, wenn nicht mehr gebrauchte oder verwendbare Dinge nicht auf dem Müll landen, sondern eine neue Aufgabe bekommen.
Verlinkt bei RUMS, Taschen & Täschchen, Upcycling, Alte Jeans – neues Leben
4 Comments
speediR
tolles Teilchen!
werde voll in die Idee einsteigen und den Fllohmarkt- Leinen nicht— wie ursprünglich und langweilig geplant zu Tischsets umgestalten, sondern auch so’n schickes blaues- früher sagte frau Batik dazu… ;-)- Täschlein probieren!
Danke!
Kirsten
Freut mich, dass ich dich inspirieren konnte ;)
Und Batiken ist einfach toll. War es in den 90ern und ist es immer noch!
facile et beau - gusta
was für ein schmuckstück!!!! Diese tasche ist nicht nur durch die falten sondern auch durch die färbung einzigartig und ein richtig toller hingucker. außerdem hat sie auch noch eine gute größe – passt alles rein, was frau unbedingt braucht.
danke fürs teilen <3
liebe grüße
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Kirsten
Vielen lieben Dank <3 Ich freue mich sehr über dein liebes Kompliment!
Ich habe das Täschchen mittlerweile einige Male ausgeführt und es hat tatsächlich genau die richtige Ausgeh-Größe :)
Liebe Grüße
Kirsten